Heidelberg/Brandenburg: Outing des Abschiebeinvestors Jürgen B. Harder

Am Sonntag, dem 23. Juni, begab sich eine Gruppe von Aktivist*innen zum privaten Wohnsitz des Deportations-Investors Jürgen Harder. Das Haus wird in dem Video zur Aktion aus diversen Blickwinkeln präsentiert. Die Videoaufnahme ist auf dem Instagram Account @akutplusc.il und unter diesem Link verfügbar: https://streamtape.com/v/P83XwmDoA2c00Ja/video.cleaned.mp4 Das dort gezeigte Haus haben wir wiedererkannt und möchten die Adresse mit einer breiteren Personengruppe teilen: Jürgen Harder wohnt dort mit seiner Frau Franziska von Almsick und seinen zwei Kindern im Alter von 11 und 17 Jahren in der Ludwig-Krehl-Str. 55, 69120 Heidelberg.

Jürgen Harder ist ein Schwein, weil er plant, einen der größten Abschiebeknäste Europas am Flughafen Berlin-Brandenburg in Schönefeld zu bauen, um daran Millionen zu verdienen. Dort sollen Menschen isoliert und rasch abgeschoben werden, was ihre Aussichten auf Asyl oder rechtliche Verteidigung nahezu zunichte macht. Der Bau dieses Deportationszentrums könnte bereits in diesem Jahr seinen Anfang nehmen.

Er hat ein undurchsichtiges Unternehmensnetzwerk und ist an vielen weiteren Projekten beteiligt, siehe auch www [.] jbharder [.] com

– Harder & Partner, Geschäftssitz Hockenheim: Talhausstr. 14-16, 68766 Hockenheim
– Harder & Partner, Geschäftssitz Frankfurt: Kennedyallee 72, 60596 Frankfurt
– Golfplatz Heddesheim Gut Neuzenhof, Neuzenhof 1/1, 68519 Viernheim
– Restaurant 959 Heidelberg und Pino’s Bar, Friedrich-Ebert-Anlage 2, 69117 Heidelberg

Der Umgang der EU mit Migrant*innen und Asylbewerber*innen ist bereits jetzt unmenschlich. Doch Europa baut seine Grenzen immer weiter aus und verschiebt dabei auch die Grenzen des Denk- und Sagbaren. Teil der aktuellen „Abschiebeoffensive“ ist ein geplantes Abschiebelager mit 200 Plätzen, welches auf der Oderinsel nördlich von Frankfurt/Oder entstehen soll. Es liegt abseits jeglicher Infrastruktur und ist schwer erreichbar für unterstützende Personen. Dort sollen Menschen, die Deutschland abschieben möchte, aber derzeit nicht abschieben kann, unter sehr schlechten Bedingungen festgehalten werden, um sie so zu einer „freiwilligen“ Ausreise zu bewegen.

Im Kontext dieser zunehmenden Militarisierung von Grenzregimen und Überwachungsmaßnahmen wird es immer herausfordernder, effektiven Widerstand zu leisten. Umso wichtiger ist es, dass wir nach Schwachstellen suchen und Personen mit Schlüsselrollen ins Visier nehmen. Ein Beispiel für eine solche Schlüsselperson ist der Herr Jürgen Harder. Er ist derjenige, der die einzigen Flächen am Flughafen besitzt, auf denen das Gefängnis entstehen kann. Brandenburg ist abhängig von Harder und wenn wir ihn dazu bringen, sich von dem Projekt zurückzuziehen, könnte der Bau des Abschiebeknastes am Flughafen BER ins Stocken geraten und möglicherweise ganz zum Erliegen kommen. Ein weiterer Angriffspunkt, um Widerstand gegen die Abschiebepraxis zu leisten, sind Fluggesellschaften, die Abschiebungen durchführen. Eine Liste solcher Fluggesellschaften findet man auf der Website https://deportationalarm.com/.

Natürlich ist es legitim, auch auf die privaten Residenzen von Abschiebungsprofiteur*innen abzuzielen, selbst wenn sie ein Projekt nicht im Alleingang einstellen können. Wir betrachten die private Sphäre nicht als einen Rückzugsort, in dem Einzelpersonen von den Folgen ihrer Handlungen frei sein können. Es kann keinen „Feierabend“ oder „Urlaub“ davon geben, ein Arschloch zu sein. Wenn die Strategie darin besteht, die Kosten für Abschiebungen zu erhöhen, ist es wirkungsvoll, die persönlichen Kosten für Personen zu erhöhen, die an unmenschlichen Praktiken wie Abschiebungen teilnehmen.

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passiert am 23.06.2024